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Das Ich ins Netz exportieren? #om10


Resume Ich wurde eingeladen, am 2.Oktober 2010 einen Vortrag auf dem von der Piratenpartei in Kassel organisierten Openmind-Treffen zu halten. Adressaten sind „Netzpolitiker, -aktivisten und -philosophen“.

1. Anthropologische Basis

Jeder Reflexion über die aktuelle und künftige Organisation der Gesellschaft setzt ein konsensfähiges Menschenbild voraus.  Dies gilt besonders für Parteien, die sich das Ziel setzen, Strukturen zu schaffen, in denen Menschen die größtmöglichen Glückschancen besitzen. Was ist Glück? In welchen Strukturen fühlen sich Menschen wohl? Was verfolgt der Mensch mit seinen Handlungen? Dazu habe ich 1994 ein Konstrukt entwickelt:  Menschenbild

2. Das Internet als Gehirn

Um am Leben zu bleiben ist der Mensch darauf angewiesen, permanent Probleme zu lösen. Die beste Problemlösemaschine ist das Gehirn. Metaphorisch auf die Welt übertragen wäre das Internet ein Gehirn und die einzelnen Menschen wären Neuronen. Durch permanente Interaktion zwischen den Menschen/Neuronen werden Problemlösungen und Wissen generiert. Allerdings verlangt dies von den Menschen/Neuronen spezifische Verhaltensweisen:   Wie verhalten sich Neuronen?

3. Entmaterialisierung und Postprivacy

Im Sinne der Aktionsforschung möchte ich an meinem eigenen Beispiel zeigen, wie es aussieht, wenn man dem Post-Privacy Prinzip in vielen Punkten folgt.

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Fazit: Alle Aktivitäten lassen sich schrittweise ins Netz verlagern. Möglicherweise entsteht dadurch ein virtuelles Ich, das stabiler und zeitüberdauernder ist als das reale.


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12 Antworten zu “Das Ich ins Netz exportieren? #om10”

  1. Teilweise lässt sich das Ich ins Netz transportieren. Schon jetzt sind Goethe und Hölderlin – auch mit ihrem Eigensten – im Netz sehr viel präsenter als ganze Heerscharen von Bloggern wie du und ich.

    Freilich, ihnen geht dadurch nichts verloren. Unsereiner muss dagegen überlegen: Nicht nur Daten und Fotos können dadurch, dass sie ins Netz gelangen, das Ich beschädigen. Auch Lebenszeit, die für das persönliche Gegenüber fehlt, kann Ichverlust ins Netz bedeuten.
    Freilich, Icherweiterung gibt es auch.

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  2. Hier der ganze Text. Moritz Schott war von meiner Darstellung schockiert:

    „Operationales Menschenbild
    Lisarosa bot an, eine Diskussionsrunde mit Jean Pol Martin moderieren zu wollen, um dessen “operationales Menschenbild” zu diskutieren. Ich habe es mir angetan und muss sagen, ich bin etwas enttäuscht. Alt 68er Weisheiten gepaart mit postmodernen Ansichten zum Thema Selbstverwirklichung, hochgezogen an der Maslowschen Bedürfnispyramide. Und alle so: “Yeah!” Fassen die Thematik auf, zur Selbstdarstellung und Rechtfertigung des individuellen Selbstverwirklichungsplans. Und eins zwei drei im Sauseschritt rennen wir weiter wie die Lemminge und machen uns das Leben zu Hölle, indem wir versuchen unseren Selbstverwirklichungsplan in die Tat umzusetzen. Blicken auf die hinab, die unter uns stehen und lassen sie es spüren und versuchen denen oben eines auszuwischen, sie zu fordern, sich bemerkbar zu machen und langfristig, sie zu stürzen. Ich höre hier auf, da diese Ausführung zu weit vom eigentlichen Thema wegführt, aber etwas schockiert hat es mich schon auf einer Veranstaltung zum Thema Bildung mit solch egozentrischen Meinungen konfrontiert zu werden.“

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  3. Die Gedanken (aus facebook) parke ich mal hier:

    Jean-Pol Martin:
    wenn das reale Ich in turbulenzen gerät, bleibt das virtuelle Ich stabil: http://tinyurl.com/324twpn

    Andreas Rütten:
    und vice versa

    Jean-Pol Martin:
    genau! die verdoppelung der lebensräume bewirkt, dass wenn ein lebensraum schwierigkeiten verursacht, man sich in den anderen zurückziehen kann.

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  4. […] dem Programm standen neben Vorträgen zu “Das Ich ins Netz exportieren?“, “Muss das Urheberrecht fallen?” oder “Ideologie und Emanzipation” […]

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