Jean-Pol Martins Blog

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Piraten: Openmind 10 – ein Traum!


Resume Am Wochenende war ich in Kassel auf einem programmatischen Treffen der Piratenpartei. Per Zufall deckten sich die Themen exakt mit dem, womit ich mich seit vierzig Jahren intensiv befasse!

1. Hintergrund: warum openmind 10 in Kassel?

Nach den Informationen, die ich dort erhielt, war das Kasseler Treffen mit etwa 120 TN aus der ganzen Bundesrepublik dafür bestimmt, eine Reflexionsphase einzubauen nach den vorangehenden alltagspolitischen Aktivitäten. Man wollte die zentralen Frage andiskutieren, wie beispielsweise das Menschenbild der Piraten, ihr Begriff von Freiheit und Wahrheit, was sie unter Bildung verstehen, das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft… Es wurden auch spezifische, für Piraten aufgrund ihrer Netzaffinität besonders relevante Themen behandelt, wie das Urheberrecht und der Datenschutz.

2. Für mich ein idealer Kontext

Auch wenn ich ein emotional gruppenmäßig gebundener Grüne bin (ich mag die Ingolstädter Grünen), als Alt-68er finde ich die Piratenpartei sehr anziehend!  Die Leute, die ich in Kassel angetroffen habe, waren sehr, sehr fitt intellektuell! Ein Hochgenuss!  Mein Thema war „Das Ich ins Netz exportieren“  wobei die Grundlage mit meinem Menschenbild und die Neuronenmetapher zunächst geliefert werden musste. Im Saal waren etwa 45 TN. Einige kannten mich aus dem Schulbereich (LdL) und andere aus dem Netz (vorwiegend twitter). Darüber hinaus saßen beispielsweise Jürgen Ertelt, der mich seit den macdays in Josefstal warmherzig supportet, aber auch Oliver Tacke mit dem ich recht eng zusammenarbeite. Und schließlich ein paar Leute, die ich vor Ort kennengelernt hatte und ich super fand.

3. Mein Angebot: kognitionspsychologisch und philosophisch fundiertes Menschenbild

Nachdem ich 40 Jahre an einem operationalisierbaren Menschenkonstrukt gearbeitet habe und damit glückstechnisch viel Erfolg hatte (nach Meinung von Schülern, Studenten und Kollegen), war es sehr günstig, dass ich aus Langeweile nach der Pensionierung mich mit Philosophie befasst habe. Mein Ziel war, mein Menschenbild auch philosophisch zu untermauern. Das ist insofern toll, weil ich bei meinen Schilderungen nicht nur immer wieder auf Maslow, Dörner oder Martin hinweisen, sondern auch Epikur, Aristoteles, Locke und Nietzsche heranziehen kann. Und alle stützen mein Modell!.-)) Ein Beispiel: in einer Session wurde die Frage  „Ideologie und Emanzipation“, in einer anderen „Gesellschaft der Individuen“ erörtert. Klar, dass einige leicht extreme Modelle diskutiert wurden, wie die Anarchie…  Es wurde immer wieder erwähnt, der Mensch „sei noch nicht soweit“, um die Modelle erfolgreich zu implementieren.  Kann ich gut nachvollziehen. Aber die Redner übersahen die Tatsache, dass es einfach anthropologische Konstanten gibt, die man unbedingt berücksichtigen muss! Das zeigt die Geschichte und schon Aristoteles hatte dies hervorgehoben! Wir bewegen uns im Spannungsfeld von Antinomien, und nobody is so perfect, dass er auf Dauer ein guter Anarchist sein kann! Und die Leute umerziehen wollen wir doch nicht, oder?:-))

Resume Es war herrlich! Wie es weitergeht weiß ich nicht, aber ich nehme das einfach mit!


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26 Antworten zu “Piraten: Openmind 10 – ein Traum!”

  1. Jean Pol, ich danke dir für den Sound Byte „anthropologische Konstanten“, der neben vielen anderen guten Kommentaren von dir dem Thema „Gesellschaft der Individuen“ eine Bodenhaftung gaben, die ich immer begrüße, und die notwendig war. Bitte vergiss nicht, dass ich auch Liberale Konzepte in den Ring warf.

    Für Pointer in Richtung anderer Individualistische Konzepte bin ich immer zu haben (Außer Neolib und Anarcho Kapitalismus, die habe ich sdchon durch (-: )

    Sobald die Videos veröffentlicht werden werde ich mir auch dein Beitrag anschauen (ich war beim parallel Beitrag).

    Schönen Gruß
    Aleks

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  2. Klar, ich weiß, dass du unterschiedliche Konzepte thematisiert hast. In meinem Blogbeitrag brauchte ich aber ein Beispiel, und das passte ganz gut. Außerdem hast du nicht besonders die Anarchie hervorgehoben, das war eher eine TN im Saal, die dies getan hat!

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  3. Ich fand den Vortrag ebenfalls Super!
    Da es der Erste Vortrag – abgesehen von der Keynote – war muss ich wohl noch dazu sagen, das ich das gefühl hatte, das die Neuronen-Matapher immer wieder von einigen – besonders in den Diskussionen nach Vorträgen – aufgegriffen wurde.
    Ich selbst hab mir auch bei rech vielen der anderen Vorträge immer wieder gedacht, irgentwie passt auch dies oder jenes was erwähnt wurde wieder voll in diese Mathpher bzw. wenn mehr Menschen sich an der Metapher orientieren würden wären ein paar diskussionen gar nicht unbedingt nötig geworden.

    wie auch schon persönlich gesagt, ich empfand den super passend und ich bin immernoch total überwältigt – vom Gesamten Wochenende.

    viele Grüße aus dem LK Augsburg

    TJ

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  4. Es war mir eine Freude! Es ist so schön zu sehen, dass ich mit meinem Menschenbild nicht alleine bin! Und vielen Dank für die Teilnahme an meinem Vortrag (Ideologie/Emanzipation) und dem Feedback! 🙂

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  5. @laprintemps
    Nägel mit köpfen: es wäre doch naheliegend, dass wir eine kleine Arbeitsgruppe „Menschenkonstrukt“ bilden, du und ich!:-)) Und das speisen wir dann systematisch in die Piraten-Diskussionen ein!

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  6. Bonn ist für mich ein bisschen weit, aber ich könnte dir ein paar links zu zentralen blogeinträgen angeben, und wir könnten dann skypen, wenn was nicht klar ist. Wir können auch Aleks einbeziehen!

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  7. wunderbar! gerne. Wenn wir schnell sind können wir noch einen Antrag für das Grundsatzprogramm zum Thema Menschenbild einbringen…. schreibe Samstag Klausur, danach können wir ran an den Speck XD

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  8. Wir Piraten sind es gewohnt, in Telcos Inhalte zu besprechen. also könne wir uns gerne in einem Telcoraum treffen. Im allgemeinen benutzen wir Mumble oder SIPgate, aber auch Skype ist möglich.

    Schönen Gruß
    Aleks

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  9. Klar, sollten wir auch einbeziehen. Aber vielleicht in einem zweiten Schritt, nachdem mein Modell „durch“ ist. Mit „durch“ meine ich, dass wir mein Menschenkonstrukt so schnell wie möglich behandeln und verstehen sollten, damit eure Motivation nicht nachlässt. Je rascher, desto besser, damit man mit diesem Instrumenten an anderen Themen rangehen kann!

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