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Philosophie (1): Plato: kalt! Epikur: heiß!


Resume Die Philosophie sollte helfen, die Welt und das Leben besser zu begreifen. Voraussetzung ist, dass man einen guten Überblick über die verschiedenen Positionen erhält. Sonst stiftet die Philosophie Konfusion.

1. Ausgangspunkt

Als Pädagoge und Didaktiker bemühe ich mich, Schülern und Studenten klare Instrumente zu liefern, um Ihnen das Verständnis der Welt zu erleichtern. So habe ich 30 Jahre lang an Schule und Uni Überblicke über die Geschichte und die Literatur angeboten. Die Abnehmer fanden diese Instrumente sehr nützlich. In diesem Zusammenhang begegnete ich immer Philosophen, allen voran Sokrates, Plato und Aristoteles, aber auch Augustinus, Thomas von Aquin, John Locke, Kant oder Feuerbach, Wittgenstein oder Popper. Jetzt ist die Zeit gekommen, mir über deren Positionen Klarheit zu verschaffen.

2. Leitfrage

Natürlich befasse ich mich nicht voraussetzungs- und vorurteilslos mit diesen Philosophen. Mein Weltbild ist naturwissenschaftlich und ich werden den idealistischen Strang (Plato) sehr kritisch, den materialistischen (Epikur)  mit besonderem Wohlwollen angehen. Welche Positionen haben Menschen zum Glück verholfen, welche haben ihr Leid vermehrt wird meine Leitfrage sein. Ich werde mich an meinem eigenen Menschenbild bei dieser Frage orientieren und den Philosophen, die sich dem entfernen, „kalt“, denen, die sich annähern, „heiß“ schreien.

3. Mein Menschenbild

Menschen handeln, um ihr Überleben oder das ihrer Art zu sichern. Solange es ihnen gelingt, wird dies emotional als „Kontrollgefühl“ wahrgenommen. Um die Kontrolle zu behalten, müssen sie permanent Informationen verarbeiten, wie alle anderen Lebewesen auch. Menschen sind also informationsverarbeitende Systeme. Sie müssen ferner für die Funktionstüchtigkeit ihres Organismus sorgen und ihre Grundbedürfnisse befriedigen, wie bereits Maslow geschildert hat. Wenn man dieses Menschenbild akzeptiert, verfügt man über ein Instrument, das wegen seiner Einfachheit (Komplexitätsreduktion) leicht anzuwenden ist und zu mehr Glück, bzw. weniger Leiden führen kann.

Fazit Welche Philosophen haben uns zu einem besseren Verständnis der Welt veholfen, welche nicht?

Der Kurs: Philosophie für Senioren


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11 Antworten zu “Philosophie (1): Plato: kalt! Epikur: heiß!”

  1. Ich würde Philosophen nicht nach ja oder nein sortieren.
    Aber ich finde die Frage anregend.
    Meine erste Antwort: Plato und Kant halfen uns in Erwägung zu ziehen, dass die Welt, die wir wahrnehmen und begreifen können, mehr von unserer Wahrnehmung und unserem Verstand, also unserem Gehirn, geprägt sein dürfte als von der Welt selbst.

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  2. Platon ( vor allem die Dialoge des Sokrates ), der die Grundlagen für die gesamte europäische Philosophie gelegt hat und aus den gleichen Gründen, wie @apanat ihn gemeinsam mit Kant empfiehlt. Dieser Empfehlung und Begründung schließe ich mich an. Dazu finde ich die Vorsokratiker wichtig, die zeigen, wie Menschen überhaupt erst anfingen, ihre Fragen an die Wirklichkeit zu stellen und so in eine Dialog mit ihr kamen.

    Und dann noch ein Tipp: Ein Philosoph (eigentlich Religionsphilosoph), der mich tief beeindruckt ist Richard Schaeffler mit seinem Werk
    # Erfahrung als Dialog mit der Wirklichkeit. Eine Untersuchung zur Logik der Erfahrung, Freiburg 1995 ISBN 978-3-495-47803-5

    Das Buch ist nicht dünn, nicht billig und auch nicht ganz einfach zu lesen, aber zumindest als Tipp will ich es hier mal unterbringen.

    Darüber hinaus sollte unbedingt die Frage in den Raum kommen, was Dialektik bedeutet (in diesem Falle gerne auch über Sekundärliteratur, weil Hegel direkt da doch extrem komplex ist und die Kritik an seiner Dialektik in der Sekundärliteratur wohl schneller zu erfassen ist), da dieses Denkmodell für die Moderne extrem wichtig ist.

    Und wer sich nach Kant einmal anschauen will, wie ein Zeitgenosse mit dem Vernuftbegriff umgeht, dem sei Wolfgang Welschs Band „Vernunft“ empfohlen. Auch nicht dünn, auch nicht ganz leicht (Philosophie ist nie leicht), aber als Taschenbuch bei Suhrkamp verfügbar.

    Soviel für jetzt.

    Torsten

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  3. @apanat und @herrlarbig
    Fällt euch auf, dass ich mich immer sehr bemühe, komplexität zu reduzieren (was kein einfacher vorgang ist) was automatisch bei euch zu einer ausdifferenzierung führt? Es ist wie ein- und ausatmen. Und das entspricht auch dem prozess der wahrnehmung durch die sinnesorganen, die permanent und abwechselnd das ganze und die teile betrachten müssen.

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  4. Arbeitsauftrag für den 11.Januar:
    Bitte informieren Sie sich im Netz über Thales von Milet.
    Warum gilt er als „erster Philosoph des Abendlandes und Begründer der Naturwissenschaften“?
    Auch ein Blick auf Pythagoras kann nicht schaden.
    Primärtexte findet man hier:
    http://www.zeno.org/Philosophie (Danke Walter Böhme)!

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  5. Zumindest wird versucht, eine Kategorisierung vorzunehmen, ein Muster zu knüpfen, mithilfe dessen sich orientiert wird.
    Lehrtechnisch eine ansprechende Ausführung, die natürlich nicht das Informationsspektrum von Fachliteratur ersetzen kann, aber dennoch erste Ideen liefert.

    Viele Grüße,
    chorone

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  6. @chorone
    Vielen Dank! Es liegen inzwischen 10 Monate hinter uns und zumindest eines kann ich behaupten: ich habe enorm viel gelernt und denke, dass diejenigen, die mitgemacht haben, auch einiges mitgenommen haben…

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