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Kommunikation in hochemotionalisierten Kontexten


Kommunikation in hochemotionalisierten Kontexten (Türkei-Debatte, Asyl, Kommunalpolitik)

Jürgen Habermas: „Theorie des kommunikativen Handelns“ (hier sehr vereinfacht):

Es werden vier „Geltungsansprüche“ an Kommunikation gestellt:
1. Drück dich klar aus (Verständlichkeit)
2. Bezieh dich auf sichere Tatsachen (Wahrheit)
3. Äußere dich zum Thema und nur zum Thema (Normrichtigkeit)
4. Mache uns nichts vor (Wahrhaftigkeit)

Aus meiner Erfahrung muss man immer wieder drängen auf die Einhaltung von 2 und vor allem 3. Das habe ich wieder vor kurzem in einem hochkonfliktuellen und hochemotionalen Treffen erlebt: „Bitte äußere dich zum vereinbarten Thema und nur zu diesem“!

Ferner sollte man unbedingt folgende Regeln beachten (etwas schwieriger):

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Die englische (bessere) Version:

Die zehn Gebote der Logik


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4 Antworten zu “Kommunikation in hochemotionalisierten Kontexten”

  1. Der „Hinweis“ auf Herrn Habermas ist zwar ok, der auf die „10 Gebote der Logik“ geht aber am Ziel vorbei. Weise in dem Zusammenhang darauf hin, dass zunächst die Emotionalität das Problem ist und nicht die Kommunikation.
    Deshalb sind zunächst Maßnahmen wichtig, die die enorme Emotionalität auf ein niedrigeren Pegel bringen und nicht die Kommunikation selber. Zu diesem und weiteren Themen verweise ich auf die Bücher von Peter Klaus Brandl. (Kommunikation, Crash Kommunikation)
    Im Übrigen sind je nach Anspruch und Absicht gute Quellen aus dem Bereich der Rhetorik und weniger der Logik zu verwenden.(Marcus Fabius Quintillianus, Ausbildung des Redners, Cicero Prozessreden u.a.m.)
    Detlev Engel,
    Architekt, Sachverständiger, Dozent

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  2. Ok. Ich verstehe Ihren Einwand. Aus meiner Sicht ist, wie Sie auch hervorheben, tatsächlich die Emotionalität das Problem. Es gibt Themen (Tretminen), die so starke Emotionen berühren, teilweise aufgrund traumatischer Erlebnisse, dass sie wie Trigger wirken. Dennoch sorgen die Gebote der Logik, die eine Verbesserung der Kommunikation anstreben, für mehr Rationalität. Allein der Punkt 1, wenn er nicht beachtet wird, löst heftige emotionale Reaktionen aus. Dies gilt auch für Punkt 2, und schließlich fast für alle anderen Regeln, denn deren Nichtbeachtung kommt einer Verfälschung gleich. Wer die Logik nicht beachtet, manipuliert den Diskurs zu seinen Gunsten. Und der Gesprächspartner muss emotional negativ auf diese Strategie reagieren. Danke für Ihren Lesetip, den ich gerne aufgreifen werde.

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