Resume: Um Probleme zu lösen, müssen wir ununterbrochen neues Wissen konstruieren. In Einsamkeit geht das nicht. Zur Produktion von neuem Wissen, müssen Menschen kommunizieren. Wie motiviert man Menschen zu kommunizieren, um neues Wissen herzustellen?
1. Ausgangspunkt: eine kleine Alltagsinnovation
Menschen innovieren ständig in ihrem Alltag. Beispielsweise wenn sie ein neuartiges Kochrezept entwickeln. Sie teilen diese „Innovation“ in ihrem Umfeld mit und wenn das gut ankommt, werden sie durch das positive Feed-Back motiviert, ihre Innovation a) zu optimieren und b) zu verbreiten. Je besser das neue Wissensprodukt und je bedeutsamer für möglichst viele Menschen, desto positiver und umfangreicher die Rückmeldung und die Motivation, neues, möglichst für viele Menschen relevantes Wissen herzustellen. Genauso ist es mit LdL verlaufen: a) 1980 kleine Innovation im Französischunterricht (ich lasse meine Schüler sich selbst unterrichten), b) ich kommuniziere das in meiner Umwelt, c) sehr positive Reaktion in meiner Umwelt, d) Optimierung von LdL, e) Verbreitung etc.
2. Innovationen in Ketten
Wenn die Alltagsinnovation (wie LdL) eine größere Relevanz hat, befassen sich viele Menschen damit und es entsteht der Wunsch und der Zwang zur permanenten Verbesserung. Daraus entwickeln sich kleinere und größere Sub- oder auch Superinnovationen, Innovationen in Ketten. Als beispielsweise das Prototyp LdL aus meiner Sicht „Produktionsreife“ ereicht hatte, entwickelte ich zusammen mit anderen Leuten das IPK-Modul, das, wie LdL, auf die Konstruktion kollektiven Wissens abzielt. Auch diese Innovation wurde in meiner direkten Umwelt angeboten und schrittweise akzeptiert. Wir haben also a) ein neues, relevantes Produkt erstellt (IPK), b) dieses Produkt in der Umwelt kommuniziert, c) entsprechende Aufmerksamkeit erhalten und daraus die Motivation entwickelt, weitere Innovationen zu erstellen und an die Umwelt anzubieten.
3. Das Maschendraht/Neuron-Projekt
Es hat sich ergeben, dass Christian Spannagel und Lutz Berger auf meine Arbeit aufmerksam wurden. Beide sind sehr fitt und möchten die neuen Kommunikationsmittel im Bildungssystem verbreiten. Um einzuüben, wie man am besten die neuen Tools benutzt, brauchen sie auch Kommunikationsinhalte. Für mich ein Traum, denn ich konnte ihnen ein gutes Produkt (LdL + Theorie) anbieten, das sie zu Übungszwecken einsetzen. In Spannagels Umfeld entstanden die Kommunikationsplattformen Neuron und Maschendraht. Lutz Berger erstellte u.a. ein LdL-Podcast.
Fazit: Alles super und wenn der Vorrat an neuem Wissen verbraucht ist, brauchen wir neue, relevante Inhalte, die wir jetzt schon konstruieren müssen.
5 Antworten zu “Ich weiß was, was du nicht weißt: wie bringt man Menschen zum Kommunizieren?”
[…] für sie interessiert, in den Unterricht kommt und Fragen stellt, werden sie sich eines bewusst: wir wissen was, was die anderen nicht wissen, und das scheint relevant zu sein. Natürlich genießen sie die Aufmerksamkeit (siehe mein […]
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[…] in der die einen über ein für die anderen neues und relevantes Wissen verfügten (siehe: “Ich weiß was, was du nicht weißt“). Und so entstand LdL. Bald stellte sich natürlich die Frage, was genau “relevantes […]
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[…] bewertet werden und zu Konsequenzen führen. Es geht um die Lösung von Probleme und „um Probleme zu lösen, müssen wir ununterbrochen neues Wissen konstruieren. In Einsamkeit g…“. Von daher bedarf es schließlich […]
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[…] 1. Ich weiß was, was du nicht weißt […]
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[…] Martin, Ich weiß was, was du nicht weißt: wie bringt man Menschen zum Kommunizieren?; vgl auch das Video http://www1.ku-eichstaett.de/SLF/LdL/video/ldl2.mov. […]
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