Jean-Pol Martins Blog

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Zum Schulmeister-Artikel


Das Thema hat mich tatsächlich länger beschäftigt. Daher hatte ich einen Beitrag dazu verfasst. Andererseits muss ich mich disziplinieren (Relevanzfrage). Ich lösche also den Eintrag (nicht aber die Kommentare)!


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46 Antworten zu “Zum Schulmeister-Artikel”

  1. Hallo, Jean-Pol!

    Der Begriff ist nicht von dir, aber könntest du bitte kurz erläutern, was du unter fraktaler Wissensverarbeitung verstehst? Aus der Mathematik ist mir der Begriff des Fraktals geläufig, aber hier verstehe ich den Bezug nicht.

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  2. Ich erlebe Ähnliches, wenn Menschen, denen ich von meiner Begeisterung über die Möglichkeiten dezentraler Vernetzung erzähle und sie dann nur mal ganz kurz auf blogpatenschaften.de gehen und dort zufällig einen Beitrag lesen, in dem ich ein anderes mir wichtig erscheinendes Projekt vorstelle – das können viele dann nicht einordnen. Oder auch nicht, dass ich ein Blog als Wissensfabrik nutzen kann und dort eben auch Unausgegorenes steht oder Privates sich mit Beruflichem vermischt. Das schreckt manch einen sogar ab. Und es kommen Kommentare wie „schade, viel zu verwirrend“ oder auch „das ist eben keine Profi-Webseite wie unsere“ (und der Absender verweist auf seine geschlossene Web-Community). Mir bekannte Versuche, diese nichtlinearen Strukturen zu erklären münden in solch wirren Grafiken, in denen tausend Punkte mit tausenden von Linien verbunden werden. Die verwirren dann auch wieder. Es hilft nichts. 😉 Man muß selbst mitmachen, um das Ganze zu begreifen. 🙂

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  3. @Oliver
    Ich antworte ganz frei „aus der Leber“. Tatsächlich ist der Begriff nicht von mir und ich habe ihn in Anführungszeichen gesetzt. Daher sage ich dir, was ich intuitiv damit verbinde: In einem Blog sind Wissenspäckchen, kleine Bausteine, winzige Elemente an diversen Punkten verteilt. Im Kopf des Autors stehen alle diese Wissenspartikeln nicht für sich isoliert, sondern sie sind potenziell mit anderen verbunden und bei bedarf auch abrufbar und kombinierbar. Mein eigener Blog ist so gestaltet, dass ich überall theoriebausteine gelagert habe, die bei bedarf in relevante Felder eingespeist werden. Nicht nur das, sondern ich weiß auch wo ich in anderen Blogs solche bausteine finden kann. Die integrationsleistung muss ich allerdings selbst aufbringen. Und jetzt schaue ich, was genau fraktal bedeutet!:-))

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  4. @Oliver
    Gerade hat mir @Fischblog nach meiner anfrage in twitter mitgeteilt, dass fraktal „selbstähnlich“ bedeutet. Meine Intuition hat mich also getäuscht. Allerdings und das ist das verblüffende: wenn man interessierte menschen fragen würde, was sie unter fraktal verstehen, würden sie vielleicht meine beschreibung intuitiv liefern. Und dann könnte man sagen, dass „fraktal“ eine andere bedeutung erhält, schrittweise. Aber das ist ein anderes thema.
    Also wenn fraktal selbtsähnlich bedeutet, dann ist fraktale wissensverarbeitung das Anfertigen von Wissenspäckchen, die eine ähnliche struktur haben, damit sie kombiniert werden können, und die an vielen unterschiedlichen stellen deponiert werden. Frühe habe ich dafür den Begriff Wissenscontainer kreiert und vewendet. Danke für den Impuls. Ich weiß etwas besser, was unter fraktal zu verstehen ist und bin bei meinem verständnis meines eigenen denkens weitergekommen.

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  5. Theorien und die vorangegangen Forschungen sind Werkzeuge, nicht mehr! Beim Thema Internet, Blogs, Netzwerk, (…) stehen wir ganz am Anfang und manche tun so als wäre schon alles klar…
    Die Blogforschung, die du ansprichst, ist EIN Blickwinkel das Ganzen. Den kann ich mir anschauen und „ihn“ als Werkzeug in meine Tasche stecken, oder auch nicht.
    Die Diskussion wer nun Recht hat oder nicht, finde ich wenig hilfreich, denn das ist altes Paradigma!
    Natürlich möchte jeder/jede seine/ihre Welt darstellen – jedoch liegt es an jedem selbst, wie er/sie damit umgeht! Nehme ich es als DIE EINE Wahrheit einfach hin, oder nehme ich das „Werkzeug“, prüfe es auf Tauglichkeit und mache mich auf die Suche nach neuen/anderen Perspektiven… so lange, bis ich mit meinem Werkzeugkasten die Komplexität des Ganzen „recht gut“ verarbeiten kann…
    Wir selbst bestimmen den Inhalt des Gesagten (sinngemäß HvF), nicht derjenige, der in diesem Fall die Studie veröffentlicht hat…

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  6. Hallo, Jean-Pol!

    Okay, das hätte ich unter „fragmentiert“ einsortiert.

    Was deine Meinung angeht: Ja, beim Blog von Christian könnte Herr Schulmeister sich näher mit der Frage beschäftigen, warum es „aus dem Rahmen fällt“. Ziel seiner Untersuchung war aber auch eine andere, so dass ich diesbezüglich allenfalls einen fehlenden Ausblick zum Ende des Beitrags hin vermisse.

    Weiterhin finde ich es ganz hilfreich, auch mal einen Eindruck von „außen“ zu bekommen. Selbst dann, wenn man den Aussagen von Herrn Schulmeister nicht teilt, stoßen sie ja offenbar eine rege Diskussion an – wenn das keine Perturbation ist…

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  7. @Oliver
    Ich befasse mich sehr intensiv mit Philosophie, einem Sammelbegriff bis zur Renaissance für alle Wissenschaften. Also interessiert mich auch Wissenschaftstheorie. Und ein wesentlicher Antriebfaktor für Wissenschaft war zu Beginn (Vorsokratiker) das Staunen. Wenn also Spannagel Herrn Schulmeister zum Staunen bringt, dann ist es genau der Punkt, wo er ansetzen sollte. Das war zumindest meine Überlegung.

    @Alexander
    Ja, das finde ich originell: Komentare ohne Artikel!

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  8. Jetzt switche ich mal zum Artikel von Schulmeister, auf den sich hier bezogen wird und kommentiere dann vielleicht später bei Christian im Blog und denke weiter nach – konsequent zickzack. 😉

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  9. jetzt weiß ich wozu es gut war deine artikel zu abbonieren und mir als email zukommen zu lassen.

    sonst wüsste ich ja gar nicht was du gelöscht hast.

    wer interesse hat an dem gelöschten beitrag kann ihn bei mir anfordern als parfümiertes pdf gegen 10,-€ schutzgebühr.

    (dieser kommentar ist nicht ernst gemeint!)

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  10. @Michael
    Die ganze Blog-Diskussion ist etwas trollig! Da engagieren sich hochbezahlte, hochkomplexe und hochselbstbewusste Leute mit höchster Vehemenz in eine Blogdiskussion, die für die Gesellschaft absolut keine Relevanz hat. Und ich war verführt, mitzutrollen. Die Trollneigung habe ich sowieso!:-)) Ich konzentriere mich also wieder auf meine Ingolstädter, meine Senioren und auf die Philosophie, die ich in belustigenden Portionen beibringen möchte, damit die Leute ihren Alltag besser bewältigen können. Die Philosophie hilft mir, ein bisschen glücklicher zu sein. Warum soll ich die andere nicht daran teilhaben lassen?:-))

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  11. Lieber Jean-Pol, ich weiß zwar nicht, was du geschrieben und nun gelöscht hast, aber die Relevanz der Schulmeister-Debatte für die Gesellschaft ist m.E. durchaus gegeben, der Reflexion (v.a. im Etherpad) eignet nicht nur Trolliges.

    Schulmeisters Hauptfehler besteht m.E. darin, einen 1.0-Maßstab an ein 2.0-Gebilde anzulegen: Wenn z.B. Wissenschaftler wie Christian Spannagel bloggen, sind doch nicht zwangsweise wissenschaftliche Diskussionen im Kommentarbereich zu erwarten. Das sozial gewendete Internet hat es doch gerade zum Ziel, Barrieren zu überwinden, in Christians Fall z.B. zwischen Wissenschaftlern und Praktikern (leicht polemische Differenzierung sei der Klarheit wegen verziehen, natürlich gibt es Ausnahmen, wie gerade Christian zeigt).

    Und dann ist es zu Deinem Neuronen-Konzept, das Du auch in Deinem Blog realisierst, doch gar nicht mehr weit: Den Neuronen Sprungrichtung, -weite und -art vorschreiben zu wollen ist doch sehr 1.0, ähnlich wie bei der Globalisierung, bei der nach Land und Konzern nun das Individuum im Fokus steht.

    Also: Hier geht es m.E. um sehr viel mehr als Trollerei…

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  12. @Matthias
    Ich bin vollkommen einverstanden mit dir und viele haben es bereits erkannt. Daher ist eine Diskussion nicht mehr notwendig. Wir (zumindest ich) liefere keine Vergangenheitsgefechte sondern pushe nach vorne. Soviel Zeit haben wir nicht! Klimawandel, Hungernot usw…

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  13. @Matthias
    Schau die beiden Kommentare. Die bringen es auf den Punkt. Das braucht man nicht überall zu wiederholen. Insofern ist die sache für mich erledigt:

    1.- Für mich stellt sich die Frage, in wiefern wir es im Web 2.0 nicht mit einer hoch fragmentierten und somit auch fraktalen Verarbeitung von Wissen zu tun haben, die mit eher linearen Analyse von Kommunikation (Blog->Kommentare) kaum erfasst werden können.

    2.Zustimmung: Wenn ich mir 24h Stunden den Verkehrsfluss auf der A7 angucke habe ich vom Transportwesen in Deutschland bestimmt nicht so wahnsinnig viel begriffen, außer das da viele Lastkraftwagen involviert sind von denen ein Teil über die A7 rollt. Warum, wieso, weshalb und von wo nach wo mit welchen Zwischenstopps? Fehlanzeige!
    Hier: http://etherpad.com/GGICl17qIi

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  14. Ouh, ouh. Ein paar Fragemente aus meinem Netz (bisher nur emotional abgelegt):
    @jeanpol Ja, das mit der „fraktalen Wissensverarbeitung“ kann ich nachvollziehen und dem würde ich zustimmen. Genau das, habe ich gestern mit Kollegen auch diskutiert!

    Generell, muss ich gestehen, bin ich immer noch nicht zum Lesen von Rolf Schulmeisters Artikel gekommen. Ich muss allerdings sagen, dass mich die ersten Absätze schon stark abschreckten, und gar an eine Untersuchung einer Seminargruppe erinnerte, die herausstellte, dass in Blogs überdurchschnittlich häufig das Wort „ich“ verwendet würde, was so gar nicht objektiven und wissenschaftlichen Texten ähnelte….

    Mehr, wenn ich es endlich schaffe den Meistertext zu lesen. Ich hoffe ich nehme etwas von den 35-40 Jahren Erfahrung des wehrten Autors/der wehrten Autoren mit!

    (jetzt würde mich doch gerne mal wissen was hier vorher im Artikel stand…)

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  15. @Alexander
    In meinem Blogeintrag stand, was sonst auch überall steht:
    Man kann durch eine lineare analyse nicht erfassen, was in einem extrem vernetzten, nicht-linearen, hochdynamischen, multipolaren Feld abläuft. Mit dieser Erkenntnis, die bereits an diversen stellen von anderen veröffentlicht wurde, ist für mich das thema erledigt. Es gibt themen, die der gesellschaft stärker auf den nägeln brennen.

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  16. Vielleicht nochmal „zum Thema“:
    Systemische Betrachtung der Wissensverteilung! Wie kommen wir da hin? Hab ich noch nicht recherchiert, aber gibt es da schon was?

    Ich fände es interessant!

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  17. @jeanpol

    ich sehe momentan in an der #schulmeister diskussion den knackpunkt, die vernetzung und komplexität zu unterschätzen.

    und dieses „prinzip“ tangiert genauso fragen wie klimawandel, artensterben, soziale ungerechtigkeit ect.

    deshalb ist dies für mich eine grundsatzdiskussion.

    da hat schulmeister wohl nicht drauf abgezielt, aber sie ergibt sich für mich daraus.

    ist ja nur die simple wahrnehmung eines nichtakademikers =)

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  18. @jeanpol
    Inas (blogpaten) Artikel hat mich bestärkt in meiner Ansicht. Seit geraumer Zeit denke ich über die „dezentrale“ (oder fraktale und fragmentierte) Wissensgenerierung im Web nach. Deren „Lösung“ unheimlich komplex (wie auch Michael beschreibt) erscheint. Das Video anlässlich Heinz von Foersters 90tem Geburtstag hat mich dann auf die systemische Sicht gebracht (Wobei meine Systemtheoretischenkenntnisse mehr als rudimentär und fragmentiert sind).
    Und bei dem Gedanken um die Komplexität fällt mir wieder unsere Diskussion während des EduCamps ein: „Erst reduzieren, Füße auf den Boden bekommen (via Alexander Rausch) um dann wieder seine eigene Komplexität auf zu bauen.“
    Wohin könnte man das Problem also reduzieren? Vielleicht tatsächlich auf ein Individum bezogen (sprich eine individuellen „Bildungsraum“)? Oder vielleicht auf „einfache“ Kennzahlen, wie z.B. die Verlinkung?

    Ich mache mir Gedanken…. wer macht mit?

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  19. @Alexander
    Danke für deinen Schritt in Richtung Ernsthaftigkeit.
    „Wohin könnte man das Problem also reduzieren?“
    – Was meinst du genau. Kannst du das so beschreiben, dass deine Frage „operationalisierbar“ wird? Ich möchte unbedingt in die von dir aufgezeigte Reflexion einsteigen, sehe aber noch nicht wo genau!
    @Michael
    Vielleicht kannst du helfen…

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  20. Die „Ansichten zur Kommentarkultur“ bisher nur angelesen, wirft sich für mich die Frage auf – ist ein Blogbeitrag für mich nur nützlich, wenn eine ellenlange Diskussion darunter steht? Ein eindeutiges Nein. Ich kann auch Wissen und Gedankenanstöße aus einem für sich stehenden Blogbeitrag ziehen. Damit möchte ich nicht sagen, dass eine fruchtbare Diskussion zum Beitrag selbst für mich nicht erhellend ist, nur mag ich dieses schwarz/weiß nicht. Für mich ist beides ab ud an sinnvoll. Selbst das Schreiben eines eigenen Blogbeitrags, der nicht kommentiert wird, ist für mich nicht sinnlos, weil er meiner eigenen Reflexion dient und mich dadurch ebenfalls voran bringt.
    Rege Diskussionen finde ich meist eher in Foren vor, wobei ich mich dort a) erst anmelden muss, b) es oft Zeit frisst aufgrund der Masse an Kommentaren und man die für sich Relevaten erst rausfiltern muss, wo wir bei c) wären – viel „Unsinn“ dabei ist.
    Frage mich also, warum man eine wissenschaftliche Abhandlung über die Sinnhaftigkeit von Blogs schreiben muss, aber vielleicht muss ich dazu erst den kompletten Beitrag gelesen haben – mehr dazu also vielleicht später.

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  21. Bin unterwegs deshalb nur kurz

    @jeanpol
    ich stehe da noch genau da wo du bist…werde aber erst heute Nacht wieder Gedankenfreiräume haben. Dann vielleicht konkreter.

    Bis dahin freue ich mich über eure Gedanken 🙂

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  22. hochinteressant – ich hatte den artikel gelesen aber (mit verlaub) der saft steckt in der diskussion – vor allem dankbar für kommentare von michael wald – der video: was für ein dokument! hatte HvF nie gesehen. dieses „ich habe keine ahnung was da vorgeht“ – yes to that! – und matthias heil und alexander rausch.

    ich hatte ja lange skype-diskussion über SCIENCE mit jeanpol vor ein paar tagen, bisher noch nicht dazu gekommen, das blogmäßig zu verwursten, und jetzt muss ichs vielleicht gar nicht mehr.

    „fraktal“/selbstähnlich passt durchaus, meiner auffassung nach. prigogine verwendet den begriff ebenfalls in einem ähnlichen kontext und marvin minksy auch, wenn ich das recht erinnere.

    danke!

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  23. @Jean-Pol

    … wieder glänzend abgeliefert! Wobei ich zur Auffassung gelangt bin, dass Schulmeister dies letztgültig auch getan hat – allerdings nicht empirisch, sondern performativ 🙂

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