Oder ist das übertrieben? Ich z.B. würde gerne einmal eine Art „LdL-Light“ ausprobieren oder „Mini-LdL“, befürchte aber, dass es so etwas nicht geben kann, weil schon die lange Vorlaufzeit und der erhebliche Arbeitsaufwand es verbieten, die Methode für ein oder mehrere Probestunde einzusetzen. Habe ich Recht?
In einem der zurückliegenden Schuljahre habe ich versucht, das Prinzip der Schülerlehrer in einem Philosophiekurs der Oberstufe einzusetzen. Die Ergebnisse haben mich nicht allzu sehr überzeugt, es lag aber wohl vor allem auch an den – wie Du sagst – nicht genügend klaren Strukturen. Aber wie ich schon sagte: Einfach mal eben ausprobieren, das geht leider nicht…
Peter Ringeisen Es sind nicht Jahre erforderlich, sondern man kann sofort loslegen. Start: Gründliche Lektüre eines Aufsatzes von Jean-Pol Martin, z. B. „Weltverbesserungskompetenz als Lernziel“, anschließend von den Schülerinnen (evtl. Gruppenarbeit) visualisieren lassen. Dann Unterrichtsstoff in nicht zu großen Häppchen zur Verarbeitung durch Schüler-Teams anbieten. Unterrichtszeit zur Vorbereitung einräumen (1-2 Stunden), beraten, kommentieren, ermutigen.
Und: nicht aufgeben. Natürlich gibt es auch weniger brillante Stunden, aber daraus kann/wird man lernen.
Carsten Thomas Danke für die guten Hinweise! Hört sich – zumindest theoretisch – gut an. Ich arbeite schon jetzt sehr viel mit Gruppenpräsentationen. Eine Gruppe nimmt sich ein Kapitel im Buch vor, teilt die Arbeit auf und jeder präsentiert am Ende seinen Teil. Die Gefahr ist, dass das Ganze zu oberflächlich wird. Zum Teil ist dann doch wieder starke Steuerung durch die Lehrkraft nötig… Und: Wenn die S nicht mitziehen, wenn die Leute ohnehin nicht motiviert bzgl. Schule sind, dann ist auch die Methode leider kein Selbstläufer. Ich habe z.B. zwei Neunerklassen parallel. In der einen klappt, was ich mir vorgenommen habe, ganz gut, in der anderen weniger gut. Es hängt der Erfolg halt immer zum großen Teil von dem Lehrer, aber auch von der Lerngruppe ab.