Resume Auf der Suche nach impulsreichen Umwelten nahm ich gestern nach 25 Jahren wieder teil an einer Mitgliederversammlung der Ingolstädter Grünen. Das war eine gute Idee.
1. Informationsverarbeitung als Grundbedürfnis und mein Besuch bei den Grünen
An anderer Stelle habe ich bereits ausführlich beschrieben, dass und warum Informationsverarbeitung ein Grundbedürfnis von Lebewesen ist. Als Professor, Lehrer und Projektleiter musste ich die letzten 40 Jahre intensiv relevante Informationen verarbeiten und Entscheidungen treffen. Ich war also ausreichend mit der Droge Information (als Quelle der Bedürfnisbefriedigung) versorgt. Da ich im Ruhestand bin und nicht mehr in dem oben beschriebenen Kontext lebe, musste ich mir aktiv äquivalente Strukturen schaffen, was mir nun fast gelungen ist (siehe Die 7 Projekte). Es bleiben noch ein paar Lücken, die ich durch die Wiederaufnahme der Mitarbeit bei den Grünen schließen möchte, damit ich wirklich flächendeckend in Handlungssträngen involviert bin (permanente Zufuhr von gehirnaktivierenden, relevanten Impulsen).
2. Sind die Grünen sexy? Was nicht ist, kann noch werden.
Wie in jeder anderen Partei auch stellte sich gestern die Frage der Rekrutierung, insbesondere unter Jugendlichen. Ich äußerte vorsichtig die Vermutung, dass unser Angebot für Jugendliche nicht wirklich sexy sei. Die Themen seien zwar sehr sinnvoll und in hohem Maße zukunftsrelevant, aber wir würden nicht dezidiert in unserem Erscheinungsbild das nach außen ausstrahlen, was Leute anmacht, beispielsweise den heiteren, fröhlichen, innovationsorientierten Umgang mit neuen Medien. Natürlich wurde meine Position kontrovers diskutiert, aber heute konnte ich bereits zwei Grüne Twitterer begrüßen, nämlich frumpy63 und speedwuschel.
Fazit: Die Grünen Themen sind mir eminent wichtig und wenn es uns gelingt, fröhliche Problembewältigung mit Hilfe der neuen Medien als Programm auszustrahlen, dann wird unser Sexybarometer radikal nach oben ausschlagen. Mit entsprechendem Zulauf.
12 Antworten zu “Sind die Grünen sexy?”
Ich kopiere selbst einen Gedankenaustausch, der in Twitter zu diesem Thema mit http://twitter.com/jokerine stattgefunden hat:
@jeanpol ich glaube du schätzt das falsch ein. Die Grünen sind hier auf Twitter wahnsinnig aktiv. Ebenso Facebook etc. obs sexy ist?
@jokerine ok. gut dass du mir das sagst. dann ist es mehr eine lokale angelegenheit.
@jeanpol allerdings werden viele der grünen Ideen nicht sonderlich aufreizend sondern ehr nüchtern verbreitet.
@jokerine das muss nicht unbedingt aufreizend sein. man kann problembewältigung als lustbetonten Akt darstellen. das ist attraktiver.
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Ich wollte eine Mail schicken an jemanden aus dem Grünen-Büro in Ingolstadt und finde auf der Homepage keine einzige eMail-Adresse (auch nicht unter „Kontakt“). Dann habe ich an das Büro in München folgende Mail geschickt. Ich bin gespannt, ob ich eine Antwort bekomme:
„Mit Bestürzung habe ich festgestellt, dass man auf der Homepage der Grünen an keine eMail-Adresse rankommt.
Und das im Zeitalter der permanenten, intensiven Kommunikation (Geschwindikgeit und Vernetzung). Sind wir so bedroht und umgeben von bösen Menschen?
Das wäre toll, wenn du(oder lieber „Sie“?) meinen Blogeintrag („Sind die Grünen sexy) lesen und kommentieren würdest/würden…
https://jeanpol.wordpress.com/2009/03/06/sind-die-grunen-sexy/
Vielen Dank im Voraus
JPM“
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Ich finde es toll, dass du deine Mitmenschen (in diesem Fall Politiker) permanent perturbierst! 🙂
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@cspannagel
Als Neuron ist Perturbieren meine Bestimmung!
http://www.adz-netzwerk.de/wiki/index.php/Benutzer:Jeanpol/Folie_3
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Ich denke,
dass Jugendliche mitmachen wollen, durchaus auch beim „Welt-retten“ – aber ihnen die Idee eines Parteibuches fremd ist. Und weil Mitmachen in Zeiten des Web 2.0 eben anders funltioniert (das spüren ja alle Organisationen, nicht nur Parteien), müssen Parteien diese Mechanismen begreifen und nutzen. DIE GRÜNEN tun dies schon ganz gut (wobei das fehlende Email-Kontakt-Beispiel erschrickt! Anderersites vergessen manche, die es mit Web 2.0 übertreiben, mittlerweile schlicht eine Telefonnummer oder Postadresse anzugeben – das ist das andere Extrem…), aber es darf gern noch ein bisschen „jünger“ werden!
Nur am Rande: „sexy“ und „jung“ sind nicht das Gleiche…
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Nachtrag: Gib Vernetzung ein Motiv! Dann spüren sich die Menschen wieder!
Sich engagieren macht Laune.
Ein gemeinsames Ziel erreichen kickt.
SINN ist sexy.
Tja, und jetzt, liebe GRÜNE, übersetzt das mal in die Sprache der Jugend und geht da hin, wo die sind… 😉
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@Dörte
Danke für deine tollen Kommentare. Sie helfen mir weiter.
„Und weil Mitmachen in Zeiten des Web 2.0 eben anders funltioniert (das spüren ja alle Organisationen, nicht nur Parteien), müssen Parteien diese Mechanismen begreifen und nutzen.“
– Das bestätigt meinen Eindruck und hier werde ich auch ansetzen!
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Hallo Jean-Pol,
auf unserer website finden sich selbstverständlich email-Adressen (unter Münchner Grünen sowie beim Kontakt). Aber ich habe in dem Blog auch gelesen, dass damit ja wohl die Ingolstädter gemeint waren. Warum dass dann allerdings hier landet ist mir nicht ganz klar (Wir sind nur Münchner Stadtverband).
Gruß Annette
Stadtverband München
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@Annette
Danke für die schnelle Antwort!
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[…] mich dort wieder engagieren könnte. Und jetzt bin ich so weit. Ich habe vor ein paar Wochen eine Grüne Sitzung besucht und Petra schien sich richtig zu […]
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[…] wenn man Impulse brauchte. Und so war auch die Homepage konzipiert: Web1.0 pur! Klar, dass ich sofort ein bisschen perturbierte! Nach einer Phase der Adaptation wurden meine Ideen aufgegriffen, neue Mitglieder kamen dazu und […]
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[…] (z.B. das Judentum) waren streng und wenig attraktiv. Jesus kommt mit einer Botschaft die wesentlich sexyer ist: wir sollen uns gegenseitig lieben, alle – auch die ärmsten und einfachsten – sind […]
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